Grundriss Glockenturm: 4 x 6 m
Traufhöhe: 27 m
Firsthöhe: 31 m
Bekrönung: fast 40 m 

Der Turm der Pauluskirche wurde so entworfen, dass alle der Witterung ausgesetzten Flächen mit einer Verblendschale aus Ziegeln ausgebildet wurden. Geputzt sind nur solche Fassadenbereiche, die durch die Traufe geschützt sind oder zurückspringen. 

Vorhandene Fotos vom Bau belegen, dass die Stahlbeton-Wandscheiben gegen die Ziegelschale als verlorene Schalung betoniert wurden. Dies bedeutete, dass ein Rütteln des Betons von außen nicht möglich war. Vermutlich wurde die Verdichtung durch Hammerschläge auf die Schalung erreicht, was von außen am Mauerwerk nicht funktionierte. Die technologischen Bedingungen waren nicht gut (viel zu großes Korn bei nur kleinen Bewehrungsabständen). Entsprechend zeigte sich die Substanz nach punktueller Öffnung der Ziegelschale: gar keine oder unzureichende Betondeckung mit stark korrodierter Bewehrung. 

Es kann davon ausgegangen werden, dass die Fassade zu einer früheren Sanierung hydrophobiert wurden. Diese Hydrophobierung hat sich in den Fugen sehr schnell abgebaut. Auf diesem Weg ist Wasser in die Fassade eingedrungen, das über die Ziegelsteine nicht mehr diffundieren konnte. Dadurch sind die vielfach zu sehenden Kantenabplatzungen entstanden. 

Zusammen mit dem Sachverständigenbüro Rinne wurden die Ziegel hinsichtlich ihrer Wasseraufnahmefähigkeit untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass dieser Ziegel nicht für eine derartige Witterungsbelastung geeignet ist. Aufgrund des Zustands der Stahlbetonbewehrung wurde dann die Entscheidung getroffen, die Ziegelschale der Westfassade abzureißen und neu aufzumauern. 

An den übrigen Seiten wurden einzelne Ziegelsteine ausgetauscht und auch die Fugen an abgängigen Stellen ausgebessert.